McKinsey in die edle Suppe gespuckt

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Am 27. August 2004 feierte McKinsey Deutschland 40jähriges Bestehen in Berlin...

McKinsey ist ein weltweit tätiger Beratungskonzern, der Unternehmen, aber auch Regierungen und Organisationen beibringt, ökonomisch effizienter zu arbeiten – etwa den privatisierten Berliner Krankenhaus-Konzern Vivantes, oder auch die Hartz-Kommission –, was selbstverständlich zu „Verschlankungen“, sprich Entlassungen und verschlechterten Arbeitsbedingungen führt.

McKinsey hatte am 27. August zahlreiche zentrale Gebäude in Berlin-Mitte angemietet, um seinen Angestellten und deren Angehörigen eine millionenschwere Feier zu bieten, mit Gala-Dinner, Kulturprogramm und Ansprache des Berliner Bischofs Huber. Die Privatisierung von u.a. Dom, Palast der Republik, Humboldt-Universität, Opernhaus, Deutschem Historischen Museum, Teilen des Boulevards Unter den Linden war denn auch ein Lehrstück wie es Mike Davis in „City of Quartz“ nicht besser hätte beschreiben können: Öffentlicher Raum wird plötzlich zum Privatvergnügen besser Gekleideter, geschützt von hunderten von Securities, KontrolleurInnen und Bediensteten. Die 500 Polizisten wären gar nicht nötig gewesen, wenn die Regierenden zur Zeit nicht so viel Angst vor Protesten hätten...

McKinseys unverschämt protzige Feier des eigenen Erfolges, der auf dem Rücken von Millionen Menschen lastet, schien uns eine geradezu ideale Gelegenheit, den allgemeinen Protest gegen „ungerechte Politik der Regierung“ zu bereichern um die Einsicht, dass die Regierung auch nur ausführt, was die Gesetze des Kapitals von ihr verlangen, und dass die privatwirtschaftlichen Profiteure dieser Politik ebenso präsent sind wie Parteizentralen.

Ähnlich wie wir sahen es viele andere AktivistInnen: Leute von Attac, Berlin Umsonst, der Initiative Berliner Sozialforum, Uni-Gruppen... trotz schlechtem Wetter und kurzer Mobilisierung kamen abends immerhin knapp 200 Menschen zusammen und versuchten einen Sturm aufs Dinner im Kronprinzenpalais.

Wir kommen natürlich wieder! Wir, die für die McKinseys und Hartzens, für die Profitrate und Konkurrenz „Überflüssige“ sind, werden nicht zu übersehen sein!