Massenblockaden stoppen Nazi-Aufmarsch in Dresden

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Blockade am Albertplatz, Dresden

Rund 12.000 Menschen folgten am Samstag in Dresden dem Aufruf des Bündnisses "Nazifrei - Dresden stellt sich quer!" zu Massenblockaden.

An mehreren Blockadepunkten rund um den Neustädter Bahnhof versammelten sich am 13.2.2010 ab 9.00 Uhr morgens tausende DemonstrantInnen. Sie verhinderten, dass der Nazi-Aufmarsch wie geplant stattfinden konnte - obwohl sie zum Teil mehr als acht Stunden in der Kälte ausharren mussten.

Presseschau vom 14.2.2010

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Sambagruppen, eine mobile Küche und die Info-Teams des Bündnisses halfen dabei, die Zeit zu verkürzen. Gegen 15.45 Uhr kam die Erfolgsmeldung: Die Polizei bestätigte aufgrund der Blockaden den Abbruch der Nazi-Veranstaltung.

Für das Bündnis "Nazifrei - Dresden stellt sich quer!" ist die Verhinderung des Naziaufmarschs natürlich ein Riesenerfolg. "Über zehntausend Menschen aus Dresden und aus der ganzen Bundesrepublik haben den Sammelpunkt der Nazis mit Massenblockaden abgeriegelt - Dank an alle, die mitgemacht und sich nicht einschüchtern lassen haben.", erklärte Bündnis-Sprecherin Lena Roth. "Es war nicht einfach, es gab Verletzte durch Nazi-Angriffe und es war saukalt - aber es hat sich gelohnt." Erstmalig, so betonte Roth, sei es gelungen, den größten Naziaufmarsch Europas zu stoppen. Ausschlaggebend für den Erfolg seien die Vielfalt und die Entschlossenheit des Bündnisses "Nazifrei - Dresden stellt sich quer!" sowie das klare Blockade-Konzept gewesen.

"Die Strategie der Einschüchterung im Vorfeld hat den Dresdner Behörden nichts genützt. Im Gegenteil: Auch im Anschluss an Orosz' Menschenkette strömten noch tausende Menschen in die Neustadt, um die Blockaden zu unterstützen.", erklärte Roth weiter.

Zu den Massenblockaden hatte auf Initiative des antifaschistischen Bündnisses "No pasaran" ein bundesweiter Zusammenschluss von zivilgesellschaftlichen Initiativen, Parteien, antifaschistischen Gruppen und Gewerkschaften aufgerufen - trotz aller Einschüchterungsversuche: In den vergangenen Wochen hatten die Dresdner Behörden Plakate des Bündnisses beschlagnahmt und Kundgebungen verbieten lassen, hatten Nazis Anschläge auf UnterstützerInnen der Blockaden verübt und die Polizei stolz die Anschaffung amerikanischer Spezialwaffen gemeldet.