Vattenfall in die Tonne! Energieversorung demokratisieren!

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Rege Beteiligung bei Mitmachkundgebung vor der Vattenfall-Zentrale

Am Donnerstag, den 29. März 2012 hat der Energiekonzern Vattenfall seine Geschäftszahlen für das Jahr 2011 präsentiert. Das nahmen Dutzende Aktivist_innen in Berlin zum Anlass, um deutlich zu machen, was sie von der Geschäftspolitik des schwedischen Staatskonzerns halten. Nämlich nichts! „Vattenfall in die Tonne! Energieversorung demokratisieren!" war das Motto der von gegenstromberlin, Für eine linke Strömung (FelS), Anti Atom Berlin und den Naturfreunden Berlin organisierten Mitmachkundgebung. Vor dem Vattenfallgebäude in Berlin Mitte hatten die Demonstrierenden verrostete Fässer aufgestellt. Sie symbolsierten die antiquierte Energiepolitik des Konzerns.

Vattenfall versucht ähnlich wie Eon oder RWE eine tatsächliche Neuausrichtung des Energiesystems entlang von ökologischen und sozialen Leitlinen und unter demokratischer Kontrolle zu verhindern. Der Berliner „Quasi-Monopolist“ baut zwei neue Kohlekraftwerke, plant neue Braunkohletagebaue in der Lausitz und damit die Vertreibung von Menschen, droht mit einer Klage gegen die Rücknahme der Laufzeitverlängerung vor einem internationalen Schiedsgericht und erhöht unaufhörlich die Strompreise – gerade erst zu Beginn von 2012 um circa sieben Prozent. Immer weinger Menschen können sich das leisten. Alleine in Berlin wird järhrlich rund 20.000 Haushalten der Strom abgeklemmt.

Während der Kundgebung suchten die Aktivist_innen das Gespräch mit Passant_innen. Auf großen Plakaten konnten sie spontan erklären, warum der Konzern ihrer Meinung nach in die Tonne gehört und auf die verrosteten Fässer kleben. Es wurde aber nicht nur kritisiert, sondern auch darüber nachgedacht, wie Alternativen aussehen könnten. Auf Plakaten konnten die Aktivist_innen und Passant/innen deutlich machen, wie die Energieversorgung in Berlin aussähe, wenn sie sie kontrollieren würden. Hannah ist sich sicher: „Wenn sie was zu sagen hätte, dann gäbe es keine Kohle- und Atomkraftwerke mehr.“ Kathrin ergänzt passend zum Motto der Aktion: „Dann gäbe es Vattenfall nicht und wir würden alle gemeinsam über die Energieversorgung bestimmen.“

„Vattenfall steht für eine Energiepolitik von gestern“, so Jan Schneider von FelS. „Vattenfall geht es nur um Profit und Macht.“ Daher sei es nur logisch, dass der Energiekonzern entmachtet und das Energiesystem demokratisiert werden müsste.

Die Aktion war der Startschuss der neuen Kampagne „Vattenfall in die Tonne“. Ziel ist eine Energieproduktion und -distribution jenseits kapitalistischer Markt- und Profitlogik zu erkämpfen.