Der Sparkurs öffentlicher Haushalte und eine zunehmende Ökonomisierungen  der Krankenhäuser sowie der ambulanten Pflegedienste haben in den  letzten Jahren zu einer enormen Verschlechterung von Pflege und  Gesundheit geführt. Stress, Zeitdruck und Überforderungen sind  dauerhafte Arbeitsbelastungen, die Qualität der Versorgung leidet und  für Verwandte und Freund_innen steigen die Belastungen durch private und  unbezahlte Pflege- und Sogearbeit. Erschöpfungen und Verunsicherung  werden zu Alltagserfahrungen und prägen das Lebensgefühl. Widerstand und  Streik lassen sich nur schwer artikulieren. Und doch finden vermehrt  Kämpfe um Gesundheit statt: in Forderungen nach Quoten für  Pflegepersonal, einer gesellschaftlichen Aufwertung von bezahlter und  unbezahlter Pflege oder einer Abkehr vom Profitdruck. Eine gemeinsame  Perspektive in den Auseinandersetzungen zu entwickeln gelingt bisher  jedoch nicht oder zu wenig. Die vielfältigen Widersprüche im Alltag der  Menschen stehen unverbunden nebeneinander und werden als individuelle  Probleme wahrgenommen.
Wie kann es gelingen, die verschiedenen  Alltagserfahrungen und -konflikte zusammen zu bringen und die teilweise  widersprüchlich wirkenden Interessen produktiv miteinander zu verbinden?  Was sind Anknüpfungspunkte für die (Selbst)Organisierung von  Beschäftigten, Patient_innen und Pflegenden? Welche Rolle können  Aktivist_innen dabei haben? Welche Relevanz haben Kämpfe um Gesundheit  und Pflege für ein solidarisches Gesellschaftsprojekt?
Diese und weitere Fragen wollen wir diskutieren mit:
Sarita Gupta, Aktivistin und Organizerin bei Caring Across Generations / Jobs With Justice
Eddie  Acosta, Gewerkschafter und Organizer bei American Federation of  Labor-Congress of Industrial Organizations (AFL-CIO /  Gewerkschaftsdachverband)

