Antifaschistische Gruppen rufen für den 8. Mai zu  Protesten gegen eine  NPD-Saalveranstaltung in Neukölln auf
 Der  Berliner NPD-Landesverband plant für den 8. Mai 2010, dem 65.  Jahrestag  der Befreiung vom Faschismus, eine „öffentliche  Saalveranstaltung“ in  Neukölln. „Die rechtsextreme NPD versucht einmal  mehr, sich an Tagen mit  historischer Bedeutung öffentlich in Szene zu  setzen,“ so Jan Soost,  Sprecher der Gruppe „Für eine linke Strömung“  (FelS). „Wir werden diese  Provokation der Rechtsextremen vor Ort mit  lautstarken Protesten  beantworten.“ 
 Die NPD will eineinhalb Jahre vor den Wahlen ihrer  2007 ausgerufenen  „Veranstaltungsoffensive“ neuen Schwung verleihen.  Zuletzt mussten  Partei und „Freie Kräfte“ jedoch eine herbe Niederlage  einstecken, als  am 1. Mai über 10.000 Menschen einen geplanten Aufmarsch  durch den  Prenzlauer Berg blockierten und die Nazis nach wenigen  hundert Metern  zwangen, umzukehren.
 Als Redner für die  Saalveranstaltung am 8. Mai wurde der Dresdner  Landtagsabgeordnete  Andreas Storr angekündigt, der “zu den politischen  Fragen unserer Zeit  und zur Arbeit der sächsischen NPD-Fraktion”  Stellung nehmen soll. Bevor  Andreas Storr 2009 über die Landesliste in  den Sächsischen Landtag  einzog, hatte er führende Funktionen in der NPD  und ihrer  Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ inne.  Wiederholt meldete  Storr rechtsextreme Aufmärsche in Berlin an, 1999  kandidierte er  erfolglos für das Abgeordnetenhauses. Von 2006 bis  September 2009 war er  Mitarbeiter der sächsischen NPD-Landtagsfraktion.  Nach den  erfolgreichen Blockaden gegen den Naziaufmarsch am 13.  Februar in  Dresden hetzte Storr im Parlament gegen die BlockierInnen.
 Das  Bezirksamt Neukölln sah nach Medienberichten keine Handhabe, der  NPD die  Nutzung der Räume des Grünflächenamtes zu verweigern. Jedoch  schlossen  die Behörden mit der Partei einen Nutzungsvertrag ab, der  explizit  antisemitische und rassistische Äußerungen untersagt. Verstößt  die NPD  gegen diese Vertragsklausel droht ihr der sofortige Abbruch  der  Veranstaltung. 
Antifaschistische Gruppen, Parteien und  zivilgesellschaftliche  Initiativen rufen dazu auf, die Veranstaltung der  Rechtsextremen  lautstark zu begleiten. Treffpunkt ist am Samstag, den  8. Mai, um 11.00  Uhr am Buckower Damm/Platz vor dem Eingang des Britzer  Gartens am  Brunnen. Das Mitbringen von Trillerpfeifen, Rasseln und  Kochtöpfen ist  ausdrücklich erwünscht.

