Gewahrsamnahme nach und Kessel in Frankfurt

Druckversion
Gedächtnisprotokolle erstellen!

Toll das so viele Leute vor Ort waren, bei Aktionen mitgemacht haben und auf die Straße gegangen sind! Leider sahen wir uns auch dieses Jahr einem hohen Maß an Repressionen seitens der Polizei gegenüber. Wir hoffen also, ihr seid alle wieder gut nach Hause gekommen und habt Euch ein wenig erholt. Gleich zweimal wurden dieses Jahr Menschen an ihrem Recht auf Protest behindert und schikaniert: Zum einen bei der gemeinsam Busanreise und zum anderem beim Kessel in Frankfurt. Solltet ihr unter denen gewesen sein, die in einer oder beiden Situationen dabei waren, möchten wir euch bitten Gedächtnisprotokolle anzufertigt; diese sind im Falle einer Klage sehr wichtig.

Ein Gedächtnisprotokoll dient dazu, das Erlebte zeitnah und detailliert zu verschriftlichen. Wochen oder Monate später sind oftmals wichtige Details bereits aus unserem Gedächtnis verschwunden. Unsere Gedächtnisprotokolle dienen den Anwält_innen auch dazu, im Vorfeld einer evt. Klage einen Überblick über die Gesamtsituation zu erhalten und die Aussichten bei einem möglichen Verfahren oder einer möglichen Sammelklage einschätzen zu können. Sobald ihr euer Protokoll geschrieben habt - es muss weder in Schönschrift noch in hübschen Sätzen verfasst sein -, behaltet ihr dieses ersteinmal bei euch. Momentan beratet sich der EA und Anwält_innen gemeinsam wie in den nächsten Tagen und Wochen mit der Situation umgegangen werden soll. Sobald es neue Informationen gibt, geben wir dies bekannt und laden zu einem gemeinsamen Treffen ein.

Für das Gedächtnisprotokoll können Euch folgende Fragen als Orientierung dienen:

Anreise:

1. Konkreter Ablauf der Anreise: Wann losgefahren? Ab wann unter Polizeieskorte?

2. Vor Ort in Butzbach: Wann angekommen? Wie lange festgehalten? Was geschah während der Zeit? Wieviele waren in den Bus? Wer kann dies bezeugen? Gab es Zwischfälle?

3. Kontrolle: Was ist kontrolliert wurden? Wie bist du kontrolliert wurden? Gibt es Zeug_innen?

Samstag:

1. Konkreter Tages-/Demoablauf: Was ist wann wo passiert? Wer kann was bezeugen? Je genauer diese Fragen mit Uhrzeiten und Orten (z.B. ca. 14:15 Uhr, Kreuzung X Ecke Y, Zeug*innen Anna und Arthur) versehen werden, desto leichter kann man sich später daran erinnern, wenn die langsamen Mühlen der Justiz in vielen Monaten endlich zu einem Zwischenergebnis in dieser Sache gekommen sein sollten.

2. Konkrete Festnahme/Ingewahrsamnahmesituation: Wann wurde wer aus dem Kessel abgeführt? Von wem? Wurde Gewalt angewandt? Wie? Gab es Verletzungen? Wurden diese dokumentiert, z.B. durch eine*n Ärtz*in?

3. Konkret bis zur Freilassung: Gab es einen Tatvorwurf? Optional: Wurde jemand in der "Bearbeiter/innenstraße" (unter dem Pavillon) von einem älteren Beamten mit Lichtbildern verglichen, die auf einem Laptop gespeichert waren?

4. Wann wurdet Ihr entlassen?