Newsletter Juni 2014
"Europa findet längst statt. Der europäische Horizont umreißt den für uns entscheidenden gesellschaftlichen und politischen Handlungsraum. Das imperiale Europa der herrschenden Ordnung ist für uns alle ein Schlag ins Gesicht" schreiben die Interventionistische Linke und die Koalition sozialer Zentren aus Italien in ihrem Diskussionsangebot "Die europäische Kommune": Aktuell fordern die Aktivist_innen des March for Freedom auf dem Weg nach Brüssel genau dieses Europa heraus, und werden aktiv gegen die europäische Grenz- und Asylpolitik. Doch auch vor Ort in Berlin gilt es, sich dem Dublin III-System entgegen zu stellen, gemeinsam wollen wir die Abschiebung von Abdoul Drammé Kaboré von Asylum Rights Evolution zu verhindern. Für all diese und zukünftige Kämpfe können wir uns dabei von Aktivist_innen aus England und Venezuela inspirieren lassen, die uns diesen Monat berichten werden, wie sie Kämpfe gegen Energiearmut und um Wohnraum führen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
FelS
INHALT
#1. Abschiebung von Refugee-Aktivisten verhindert - und wieder verhindern!
#2. "Freedom not Frontex": Der "March for Freedom" auf dem Weg nach Brüssel
#3. Speaking tour "Power to the People! Energiearmut und Widerstand in England und der BRD" mit Stationen in Berlin, Hamburg und Frankfurt/M.
#4. Infoveranstaltung "Demokratisierung der Stadt – und zwar mit allen!?" am 5. Juni mit Wohnraumaktivist_innen aus Caracas/Venezuela
#5. Die europäische Kommune: Ein Angebot der Interventionistischen Linken und der Coalition of Social Centres aus Italien
#6. Keine Zukunft für Nazis: Naziaufmarsch am 7.Juni in Dresden verhindern!
#7. Last Tuesday: offener Kneipenabend von FelS
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#1. Abschiebung von Refugee-Aktivisten verhindert - und wieder verhindern!
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Der "Asylum Rights Evolution"-Aktivist Abdoul Drammé Kaboré sollte am 28. Mai von Berlin-Tegel aus abgeschoben werden. Nach erfolgreichen Protesten gegenüber der Fluggesellschaft air berlin im Vorfeld und am Flughafen-Terminal wurde die Abschiebung zwar zunächst abgesagt. Jedoch wurde ein neuer Abschiebetermin innerhalb der nächsten Wochen angekündigt - höchstwahrscheinlich am 30. Juni, höchstwahrscheinlich mit Polizeibegleitung. Wir erinnern an den Tod von Aamir Ageeb, der vor 15 Jahren bei einer gewaltsamen Abschiebung durch die Polizei zu Tode gebracht wurde, und rufen zu Protesten gegen air berlin und die verantwortlichen Behörden auf, um die Abschiebung zu stoppen.
Weiterlesen: http://fels.nadir.org/de/1074/abschiebung-gestoppt
Aktuelle Infos: http://www.asylumrightsevolution.wordpress.com
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#2. "Freedom not Frontex": Der "March for Freedom" auf dem Weg nach Brüssel
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"Am 17. Mai haben wir die erste Grenze überschritten. 400 Geflüchtete, Migrant*innen, Non-Citizens, sans papier und solidarische Nichtbetroffene liefen über die Europa-Brücke von Kehl nach Strasbourg."
Der Marsch nach Brüssel ist in vollem Gange. Um die europäische Grenz- und Asylpolitik, das Frontex- und das Dublinsystem zu kritisieren und zu bekämpfen, laufen oben genannte Menschen seit Ende Mai durch Europa. Am 20.6. wollen sie in Brüssel ankommen und dort mit einer antirassistischen Aktionswoche ein starkes Zeichen setzen.
Aktuelle Infos von den Marschierenden unter http://www.freedomnotfrontex.noblogs.org
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#3. Einladung zur Speaking tour "Power to the People! Energiearmut und Widerstand in England und der BRD" mit Fuel Poverty Action (UK) und FelS: Stationen in Berlin, Hamburg und Frankfurt/M.
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Energiearmut?! In Deutschland wurden im letzten Jahr 320.000 Haushalten der Strom abgeklemmt und ihnen damit ihr Recht auf Energie - um damit kochen, kommunizieren und teilhaben zu können - verwehrt. Und das, obwohl die großen Energiekonzerne die die Preise nach oben treiben, jahrelang satte Gewinne eingefahren haben. Auch in anderen europäischen Ländern sind arme Menschen von steigende Energiekosten betroffen. Energiearmut beschreibt den fehlenden Zugang zu einer ausreichenden Menge an Energie (Strom, Wärme, Warmwasser).
Gegen Abklemmungen und Energiearmut regt sich jedoch auch Widerstand. Die Basisgruppe Fuel Poverty Action aus England unterstützt Menschen, die von so genannten Prepaidzählern (und damit noch höheren Kosten) und Energiearmut betroffen sind, mit Beratung und kreativem Protest. Auf der Veranstaltungsrundreise werden sie von ihren Erfahrungen berichten. Mit dabei sind Aktive der Gruppe FelS- Für eine linke Strömung, die seit einigen Jahren (zuletzt im Rahmen des Berliner Energietisch-Volksentscheids) zur Situation von Energiearmen in Deutschland arbeiten.
Ziel der Veranstaltungen ist es, einen Einstieg ins Thema zu geben, die Situation in England und Deutschland zu vergleichen und Widerstandsperspektiven zu diskutieren. Die Veranstaltungen werden auf deutsch/englisch stattfinden, es wird eine Übersetzung geben.
Mit:
Clare - Fuel Poverty Action, England
Jonas - FelS - Für eine linke Strömung, Berlin
*Termine und Orte*:
Sa - 31.5. Leipzig, 10 Uhr - Gemeinsamer Workshop auf dem BUKO.36 Kongress, Hochschulen in der Wächterstr. 11 - 13
Di - 3.6. Berlin, 19 Uhr - Mosaik Jugendetage, Oranienstr. 34 (HH),zusammen mit dem Berliner Energietisch und dem Bündnis Zwangsräumungen verhindern (angefragt)
Mi - 4.6. Hamburg, 19 Uhr- Centro Sociale, Sternstr. 2
Do - 5.6. Frankfurt(Main), 19.30 Uhr - Internationales Zentrum, Koblenzerstraße 17, veranstaltet von Café 2Grad.
Weiterlesen: http://fels.nadir.org/de/1067/veranstaltung-power-people
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#4. Infoveranstaltung am 5. Juni: "Demokratisierung der Stadt – und zwar mit allen!?" mit Wohnraumaktivist_innen aus Caracas/Venezuela
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Zwei Wohnraumaktivistinnen aus Caracas/Venezuela werden uns einen Überblick über die Anfänge der Recht auf Stadt Bewegung in Caracas geben, uns ihre Kämpfe um ein würdiges Leben in der Stadt vorstellen und von den Erfolgen ihrer Selbstorganisierung berichten. Beide sind Teil einer Bewegung in der Landlose, an die Ränder der Stadt Verdrängte sich gemeinsam organisieren, um städtischen Raum wieder zu erobern und die in einer Plattform gemeinsam mit anderen Recht auf Stadt Bewegungen für das Recht aller Menschen auf ein würdiges und gutes Leben in der Stadt und
anderswo kämpfen.
Wie war das früher, bevor Chávez und die neue Konstitution kamen? Wie hat sich die heute starke und große Bewegung der Bevölkernden gegründet und formiert? Was sind die Kämpfe, die in Venezuela um urbanen und ländlichen Raum geführt werden und wie läuft's? Wie ist es möglich
geworden, dass Kollektive mit über 90 Familien Flächen zurück erobern, um dort in selbstorganisierten Baustellen ihre künftigen Wohnungen, solidarische Gemeinschaften und vieles mehr aufzubauen? Diese und ähnliche Fragen werden wir beantworten.
Donnerstag, 05.06.2014 - 18.30 Uhr - Biergarten Jockel (Ratiborstr. 14c, Kreuzberg)
Eine Veranstaltung der Interventionistischen Linken (IL) Berlin.
Weiterlesen: http://fels.nadir.org/de/1073/demokratisierung-stadt-zwar
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#5. 5. Die europäische Kommune: Zur Eröffnung der Mobilisierung für den Turiner Juli und den „Herbst der Kämpfe” der europäischen sozialen Bewegungen
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Berlin ist das neue Rom. Das imperiale Europa ist ein Schlag ins Gesicht. Europa ist unsere Produktion und ist zugleich unsere Entfremdung. Wir leben nicht in der Vergangenheit und wir wissen, dass niemand einen Widerstand mit einem Korsett aus einer anderen Zeit gewinnen kann. Unser Europa der Kommune ist weniger als eine Realität und doch mehr als nur ein Traum. Europa ist für die Kämpfe und Bewegungen nicht nur ein Problem der Sprachen, der unterschiedlichen sozialen Landschaften, der Alltäglichkeiten, der Ferne und Nähe, sondern auch des Fluchtpunktes selbst: Was ist radikale Politik heute? Wo treffen wir uns und in welcher Zeit kämpfen wir?
...den ganzen Text findet ihr hier:
http://www.dazwischengehen.org/story/2014/05/die-europ-ische-kommune
Rechtzeitig zu den internationalen Aktionstagen des May of Solidarity (mehr unter http://mayofsolidarity.org/), zu denen es in der BRD neben Demonstrationen in Düsseldort, Hamburg, Stuttgart unter anderem auch in Berlin zahlreiche Aktionen hab, hat die Krisen-AG der Interventionistischen Linken zusammen mit dem Bündnis sozialer Zentren Italiens einen Text geschrieben, der sich mit der Krise in Europa, und den kommenden Mobilisierungen zum Gegengipfel gegen das EU-Treffen zu Jugendarbeitslosigkeit am 11. Juli in Turin und für die Blockupy-Mobilisierung für Tag X der Nicht-Eröffnung des neuen EZB-Turms in Frankfurt beschäftigt. Der Text stellt ein Diskussionsangebot dar, und wird in Berlin am Samstag, den 21.6. auf einer Abendveranstaltung vorgestellt werden, nähere Informationen sind bald nachzulesen auf fels-berlin.de.
Zudem gibt es am 19.6. zusammen mit der IL-Hochschulgruppe und Referent_innen aus Italien eine Veranstaltung an der FU Berlin zum Thema Jugendarbeitslosigkeit in Europa, in welcher es um Prekarisierung und die Transformation der Arbeitsbedingungen in Zeiten der Krise gehen wird, auch hier folgen bald nähere Infos auf fels-berlin.de.
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#6. Keine Zukunft für Nazis: Naziaufmarsch in Dresden verhindern!
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Am 7. Juni 2014 wollen Neonazis zum "Tag der deutschen Zukunft" in Dresden aufmarschieren. Wir sehen in der örtlichen Verlegung dieses Nazi-Events, das in den letzten fünf Jahren in unterschiedlichen norddeutschen Städten stattgefunden hat, den Versuch der Neonazis, sich neu zu orientieren und den Aufmarsch dort zu veranstalten, wo sie meinen, bessere Strukturen und größeres Mobilisierungspotential zu haben.
Das wollen wir verhindern und jegliche Hoffnung der Nazis, ihren Aufmarsch dadurch bundesweit bedeutsamer werden zu lassen, zu Nichte machen. Deshalb unterstützen wir den Aufruf zu den Gegenprotesten und rufen dazu auf am 7. Juni nach Dresden zu fahren: Kein Tag der Deutschen Zukunft - weder in Dresden, Norddeutschland noch sonstwo!
Hier gibt es den offiziellen Aufruf zur Demo. Weitere aktuelle Infos zum Tag, dem Stand der Gegenmobilisierungen und zur Anreise findet ihr unter http://no-tddz.org/
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#7. Last Tuesday: offener Kneipenabend von FelS
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Der nächste offene Kneipenabend findet also am Dienstag, den 24.6. statt. Fragt am Tresen nach FelS (oft liegen auch Ausgaben der arranca! auf unserem Tisch).
Wir sind selten vor 20 Uhr dort!
24.6. (Dienstag) | ab 20 Uhr | FelS-Stammtisch
B-Lage (Mareschstraße 1, Neukölln/Rixdorf, S Sonnenallee)
zur Seite der B-Lage: http://www.b-lage.de/
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