Newsletter August 2014

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Mitten im Berliner Sommerloch befassen wir uns theoretisch (#3) und mit Blick auf zukünftige Praxis (#1) mit den vielfältigen Kämpfen für ein Recht auf Stadt. Diese sollen unter dem Dach des Stadtpolitischen Ratschlags lose gebündelt und in einer Aktionsphase im Oktober sichtbar gemacht werden. Unsere Queerfeminismus-AG hat bereits mit der Vorbereitung von Protesten gegen den reaktionär-fundamentalistischen "Marsch für das Leben" am 20. September begonnen (#2) und unser zweimonatliches Jour-Fixe beschäftigt sich im August mit der deutschen Asylgesetzgebung und ihren konkreten Auswirkungen auf das Leben Betroffener (#4) - im Anschluss gibt es die Möglichkeit, unsere Gruppe beim offenen Kneipenabend kennenzulernen.

Viel Spaß beim Lesen wünscht
FelS


INHALT

#1. Stadtpolitische Aktionsphase vom 13.-29. Oktober 2014
#2. Kein „Marsch für das Leben“!
#3. Rückblick Jour-Fixe Juli: Rolle der Kultur  im Widerstand gegen Gentrifizierung
#4. Jour Fixe : Asylgesetze in der BRD //  Asylumlaws in Germany //  droit d’asile en Allemagne


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#1. Stadtpolitische Aktionsphase vom 13.-29. Oktober 2014
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Der Berliner Ratschlag lädt ein zum Mitmachen!

Um was geht es?
Im April diesen Jahres hat sich der 'Berliner Ratschlag' gegründet. Seither treffen sich viele stadtpolitische Initiativen aus ganz Berlin regelmäßig an jedem letzten Sonntag im Monat. Für den Zeitraum vom 13. bis 29. Oktober haben wir nun eine gemeinsame stadtpolitische Aktionsphase beschlossen. Dazu wollen wir weitere Aktive einladen sich zu beteiligen.

Was ist das Ziel?
Die stadtpolitischen Kämpfe in Berlin sind vielfältig, laufen aber oft neben einander her. Dabei hängen die verschiedenen Auseinandersetzung um steigende Mieten, Verdrängung und die Umgestaltung unserer Stadt eng zusammen. Mit unserer Aktionsphase im Oktober wollen wir gemeinsam besser sichtbar werden. Wir werden zeigen, dass unsere Kämpfe für eine Stadt von unten zusammenhängen. Wir wollen uns gegenseitig stärken, gemeinsam Perspektiven diskutieren und mit den Menschen in unserer Nachbarschaft ins Gespräch kommen.

Was ist geplant?
Viele Aktivitäten für die Aktionsphase im Oktober 2014 stehen schon fest. Stattfinden werden Aktionen in verschiedenen Berliner Stadtteilen (Schöneberg, Wedding, Treptow, Kreuzberg, Neukölln, Moabit u.a.). Kundgebungen vor den Wohnsitzen politisch Verantwortlicher wird es ebenso geben, wie lautstarke Demonstrationen und Kulturveranstaltungen. Wir werden die verschiedenen Aktionen gemeinsam bewerben und durch Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit in einen gemeinsamen Rahmen stellen.

Wir laden Dich und Deine Initiative herzlich ein. Beteiligt Euch an der Aktionsphase des Berliner Ratschlags vom 13. bis 29. Oktober 2014.

Kommt mit Eurer Aktionsidee zum nächstes Vorbereitungstreffen
31.8. (Sonntag) | 17 Uhr | Vorbereitungstreffen
Allmende e.V (Kottbusser Damm 25-26, Berlin Kreuzberg)

Euer Berliner Ratschlag
(Kontakt: berliner-ratschlag@gmx.de)


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#2. Kein „Marsch für das Leben“!
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Kein „Marsch für das Leben“!
Für den 20. September 2014 mobilisiert der Bundesverband Lebensrecht (BvL) wieder zu einem »Marsch für das Leben« in Berlin. Damit will er für ein generelles Verbot von Schwangerschafts-Abbrüchen demonstrieren und etikettiert dies als »Lebensschutz«.
Die am »Marsch« beteiligten Gruppen betrachten jeden Schwangerschaftsabbruch als »vorgeburtliche Kindstötung«, die verboten und bestraft gehöre. Sie sprechen damit allen Menschen, die schwanger werden können, dementsprechend vor allem Frauen_Lesben_Trans*_Inter* (kurz: flti*), das Recht ab, über ihr Leben und ihren Körper selbst zu bestimmen.
Die meisten der Abtreibungs-Gegner_innen sind christliche Fundamentalist_innen. Sie kämpfen für eine Gesellschaft, die auf der bürgerlichen Kleinfamilie, Zweigeschlechtlichkeit, Trans*feindlichkeit, einer strengen Sexualmoral, Verbot von Homosexualität und auf »Schicksals«- und Obrigkeitsergebenheit beruht. Sie können sich hierbei einer wachsenden gesellschaftlichen Akzeptanz sicher sein. So stieg die Zahl der Teilnehmer_innen des Berliner »Marsches« von 2008 bis 2013 von 1.000 auf über 4.000 an.
Prominente Unterstützung kam 2013 vor allem aus dem rechts-konservativen Lager, so zum Beispiel von der Zivilen Koalition e.V. und deren Sprecherin Beatrix von Storch (AfD), die in der ersten Reihe lief. Aber auch die CDU/CSU trug mit einem Grußwort durch Volker Kauder bei.
Wir als IL Berlin queer_feminismus-AG sind, gemeinsam mit der Avanti Antifa-AG, in gleich zwei Bündnissen aktiv, um dieser antifeministischen Veranstaltung entgegen zu treten. Es wird am Tag des Marsches aber auch schon im Vorfeld einige Veranstaltungen und Aktionen geben, zu denen wir euch herzlich einladen wollen. Kommt zahlreich und bringt alle eure Freund*innen mit, um gemeinsam mit uns gegen christlichen Fundamentalismus, gegen Trans*- und Homophobie und für körperliche Selbstbestimmung zu kämpfen!

Donnerstag, 21. August
19 Uhr | Projektraum H48 | Infoveranstaltung mit aze (Andere Zustände ermöglichen)
Weitere (Info-)Veranstaltungen im September sind in Planung, die genauen Termine gibt’s so schnell wie möglich auf den Webseiten.

Samstag, 20. September
11:30 Uhr | U-Bhf. Kochstraße | Demonstration und kreativer Protest | What-The-Fuck-Bündnis
tba | Platz des 18. März (Brandenburger Tor) | Kundgebung | Bündnis für Sexuelle Selbstbestimmung

Info:
für Aufrufe, Hintergründe, Forderungen, Lektüre und Termine:
http://www.sexuelle-selbstbestimmung.de und whatthefuck.noblogs.org


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#3. Rückblick Jour-Fixe Juli: Rolle der Kultur  im Widerstand gegen Gentrifizierung
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Am 29.07. haben wir mit Sandy Kaltenborn, selbstständiger Kommunikationsdesigner (http://www.image-shift.net) und aktiv bei Kotti&Co (http://kottiundco.net), darüber geredet, welche Rolle Kultur und Kulturschaffende im Widerstand gegen Gentrifizierung spielen können. Von den Unterschieden zwischen Hamburg und Berlin, der Notwendigkeit moralischer Empörung und des pragmatischen Vorgehens in Bezug auf Kulturschaffende, von linken Berührungsängsten bis zum linken Bedürfnis nach moralischer Sicherheit, wurde einiges angesprochen und diskutiert. Es war also richtig spannend und interessant. Viel Neues zum ansetzen und weiterdenken.
Für alle die nicht dabei sein konnten oder jetzt bereuen doch nicht gekommen zu sein, haben wir das ganze aufgenommen:

https://soundcloud.com/felsberlin/kunst-kultur-gentrifizierungmp3


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#4. Jour Fixe : Asylgesetze in der BRD - Vom Leben in Lagern und neuen Gesetzen
#4. Jour Fixe : Asylum laws in Germany - About life in camps and the new laws
#4. Jour Fixe : droit d’asile en Allemagne - Sur la vie dans les Lager et des droits nouveaux
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Die Bundesregierung plant aktuell eine massive Verschärfung der Asylgesetze. So soll es viel leichter möglich sein, geflüchtete Menschen in Abschiebehaft zu stecken. Und Roma aus dem Westbalkan sollen gleich pauschal vom Asylrecht ausgeschlossen werden, indem Serbien, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien als "sichere Herkunftsländer" definiert werden.

Dabei sind die Repressionen, denen Asylsuchende ausgesetzt sind, schon heute schlimm genug.

Viele Menschen wissen nur wenig über die Situation in den Lagern, über die konkreten Auswirkungen der Asylpolitik auf geflüchtete Menschen. Deswegen werden verschiedene Aktivist_innen mit und ohne Fluchthintergrund erzählen, wie sich die Asylgesetze auf das Leben von Geflüchteten in Deutschland auswirken, was sich mit den neuen Gesetzen ändern wird, und gemeinsam wollen wir diskutieren, welche Perspektiven des Widerstandes und der Solidarität es gibt.

Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Französisch statt. Bei Bedarf wird es auch eine Englisch-Übersetzung geben.

26.08. (Dienstag) | 19:30 Uhr | Jour Fixe und offener Kneipenabend von FelS
B-Lage (Mareschstraße 1, Neukölln/Rixdorf, S Sonnenallee)

zur Seite der B-Lage: http://www.b-lage.de/
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#4. Jour Fixe : Asylumlaws in Germany - About the life in camps and the new laws

The german government plans a massive tightening of the asylumlaws. For example, it will become a lot easier to put refugees in deportation prisons. And Roma people from western Balkan shall get no possibility to apply for asylum.

The repressions which asylumseekers are facing today are already bad enough.

Many people just know little about the situation in the camps, about the concrete impacts of the asylum policy on refugees. Because of that, different activists with and without refugee experience will tell how the asylum policy effects the life of refugees, what will change with the new laws and what perspectives of resistance and solidarity are thinkable.

The event will bei in German and French. There will be English translation if needed.

26.08. (Tuesday) | time 19:30 | Jour Fixe and open pub meeting of FelS
B-Lage (Mareschstraße 1, Neukölln/Rixdorf, S Sonnenallee)

website of B-Lage: http://www.b-lage.de/

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#4. Jour Fixe : droit d’asile en Allemagne – Sur la vie dans les Lager et des droits nouveaux

Le gouvernement d’Allemagne planifie actuellement un durcissement massif du droit d’asile.
Si ce devait être adopté, il serait plus facile de mettre des réfugiés en rétention aux fins de refoulement. En plus c'est prevue d'exclure des Roms des Balkans d’ouest globalement du droit d’asile.

Néanmoins les demandeurs d‘asile sont déjà exposés aux répressions suffisantement terrible.

Beaucoup de gens ne savent guère sur la situation dans les Lager, et non plus sur les consequénces concrets de la politique d’asile pour les réfugiés. Pour cela des activistes avec et sans expérience de fuite vont raconter comment les lois d’asile ont des répercussions sur ses vies en Allemagne, que change avec les nouvelles lois et quelles perspectives de la résistance et de la solidarité existent.

L'événement se déroulera en allemand et en français. Si nécessaire, il y aura une traduction en anglais.

26.08. (Mardi) | 19:30 heures | Jour Fixe de FelS
B-Lage (Mareschstraße 1, Neukölln/Rixdorf, S Sonnenallee)

page d'accueil de B-Lage: http://www.b-lage.de/



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