„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.“ Primo Levi

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„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.“ Primo Levi
Gedenkveranstaltung in Moabit zum 9. November

Schon seit 1990 findet auf Initiative der Antifaschistischen Initiative Moabit alljährlich eine Gedenkveranstaltung statt, mit der an sowohl an die Reichspogromnacht 1938 als auch an Rassismus, Antisemitismus und Neonazi-Umtriebe in der Gegenwart erinnert werden soll. In diesem Jahr folgten 600 Menschen dem Aufruf verschiedener linker und antifaschistischer Gruppen und zogen von der Gedenkstätte in der Moabiter Levetzow-Straße zum Denkmal Putlitz-Brücke. Dort, wo Anfang der 40er Jahre in aller Öffentlichkeit die Transporte in die Vernichtungslager abfuhren, legten die DemonstrantInnen Blumen für die zahllosen Jüdinnen und Juden nieder, die während der Shoa ermordet wurden.

Während der Demonstration verteilten AntifaschistInnen eine Zeitung zum Thema 9. November und antifaschistischer Widerstand an PassantInnen. Gestört wurde der Zug lediglich durch einen Zivilpolizisten in Thor-Steinar-Kleidung – einer bei Neonazis beliebten Modemarke. Nach Protesten flüchtete er in einen Polizeiwagen.

Wie in den vergangenen Jahren hatte auch FelS zu der Veranstaltung aufgerufen. Das Gedenken an Shoa und Nationalsozialismus und das Engagement gegen Neonazis und rassistische Ausgrenzung ist für FelS seit Gründung der Gruppe 1992 ein Kernbereich der politischen Arbeit. In den letzten Jahren arbeitete die FelS-AG Antifaschismus im Rahmen der bundesweiten Kampagne „NS-Verherrlichung stoppen!“ vor allem zu den Nazi-Aufmärschen im brandenburgischen Halbe.