Für zivilen Ungehorsam - Neues Bündnis in Dresden gegründet

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Am 5. Dezember 2009 gründete sich in Dresden ein breites Bündnis, das in einer auf dem Treffen verabschiedeten Resolution dazu aufruft, sich dem Neonazi-Aufmarsch im Februar 2010 in den Weg zu stellen. An den Bündnis beteiligen sich zahlreiche Dresdner Organisationen, Initiativen und Vereine, aber auch antifaschitische Gruppen und das bundesweite Bündnis No Pasarán bringen sich in den Zusammenschluss ein.

Insgesamt scheint die Stimmung in Dresden für Proteste bzw. auch Blockaden günstiger zu werden: Wiederholt hat sich der Dresdner DGB-Chef Ralf Hron dafür ausgesprochen, den Nazi-Aufmarsch zu stoppen und auch die konservative Bürgermeisterin Helma Orosz ruft inzwischen zu einer Menschenkette auf. Hierbei ist allerdings noch nicht ganz klar, was die Menschenkette eigentlich ausdrücken soll und ob nicht doch wieder die Erinnerung an das eigene Leid im Vordergrund steht.

Im Folgenden dokumentieren wir den Aufruf des neuen Bündnisses "Nazifrei - Dresden stellt sich quer"

"Nazifrei - Dresden stellt sich quer!

Am 13. Februar 2010 werden wir zusammen mit tausenden von Menschen den größten Naziaufmarsch Europas in Dresden verhindern.

Im Jahr 2009 marschierten fast 7000 Nazis durch unsere Stadt. Ihr Ziel ist es, die Verbrechen des Nazi-Regimes zu leugnen und Nazi-Deutschland zum eigentlichen Opfer des 2. Weltkrieges umzudeuten. Wir aber wissen: der verbrecherische Krieg ging von Nazi-Deutschland aus und kehrte 1945 nach Dresden zurück.

Im Jahr 2010 werden wir Dresdnerinnen und Dresdner gemeinsam mit allen antifaschistischen Kräften, aus den Gewerkschaften, Parteien, Jugend- und Studierendenverbänden, der Umweltschutzbewegung, der radikalen Linken, globalisierungskritischen Gruppen und gewaltfreien Aktionsgruppen aus dem gesamten Bundesgebiet den Aufmarsch der Nazis verhindern. Nie wieder werden wir den AnhängerInnen des verbrecherischen Nazi-Regimes unsere Städte überlassen!

Nie wieder Faschismus - nie wieder Krieg!

Im letzten Jahr haben über 10.000 Menschen gegen den Naziaufmarsch demonstriert. In diesem Jahr wollen wir einen Schritt weitergehen. Wie in Jena, Köln und Berlin bereits erfolgreich durchgesetzt, werden wir uns auch in Dresden durch Aktionen des zivilen Ungehorsam mit Massenblockaden den Nazis entgegen stellen und sie blockieren. Dieses Ziel eint uns über alle sozialen, politischen oder kulturellen Unterschiede hinweg. Wir sind bunt und wir stellen uns dem braunen Mob in den Weg. Von uns wird dabei keine Eskalation ausgehen. Dabei sind wir solidarisch mit allen, die mit uns dieses Ziel teilen und dem Naziaufmarsch in Sicht und Hörweite entgegen treten wollen.

Unterstützt uns Dresdnerinnen und Dresdner und kommt am 13. Februar 2010 in unsere Stadt ­ gemeinsam werden wir die Nazis stoppen!"

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