"Wir demonstrieren, weil wir nicht nach und nach umgebracht werden wollen"

Druckversion
Demo-Bericht aus Eisenhüttenstadt

Gestern demonstrierten in Eisenhüttenstadt, dem Standort der Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber_innen und des Abschiebeknastes in Brandenburg, über 200 Refugees sowie weitere antirassistische Aktivist_innen gegen die Abschiebemaschinerie vor Ort und in ganz Deutschland. Die Demonstration war ein Ausdruck der Solidarität mit den 11 Refugees, die seit über einer Woche mit einem Hungerstreik auf ihre katastrophale Lage aufmerksam machen bzw. gemacht haben (aus gesundheitlichen Gründen beteiligen sich inzwischen nur noch 5 Menschen am Streik) und u.a. die Aufhebung aller Abschiebebescheide, einen fairen Zugang zu einem Asylverfahren und die Schließung des Abschiebeknastes fordern.

Mit der Demonstration, die am Eingang des Lagers, das von starken Polizeikräften bewacht wurde, startete und durch Eisenhüttenstadt lief - vorbei an dem Krankenhaus, in dem die hungerstreikenden Refugees zur Zeit stationiert sind, und vorbei am Amtsgericht, dass sich seit vielen Jahren durch krass und offensichtlich rassistische Urteile - haben wir den alltäglichen Skandal des Abschiebesystems in Eisenhüttenstadt, in Deutschland und in Europa öffentlich gemacht. Wer Menschenwürde ernst meint, der darf angesichts solcher Zustände nicht schweigen.

Wir fordern daher weiter:

- Den Abschiebeknast sofort schließen und ein unabhängiges Traumaversorgungszentrum an seine Stelle!

- Alle Forderungen der hungerstreikenden Geflüchteten in Eisenhüttenstadt erfüllen!

- Institutionellen Rassismus auf allen Ebenen bekämpfen!

Die weitere Entwicklung in Eisenhüttenstadt könnt ihr entweder bei uns oder auch unter http://lagerwatcheisen.blogsport.eu/ verfolgen.