Großes Kino - kleine Löhne!

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Arbeitskampf im Babylon Mitte

Das Babylon am RosaLuxemburg-Platz in Berlin gegenüber der Volksbühne und neben dem Karl-Liebknecht-Haus, dem Sitz der Linkspartei, ist ein traditionreiches Kino, das 1929 als Stummfilmkino begann.

Das Babylon ist ein Programmkino. Filmkunst statt Mainstream ist das Motto. Wer in das Babylon geht, liebt anspruchsvolle Unterhaltung. Weniger anspruchsvoll ist der Umgang mit den Beschäftigten. Löhne weit unter Tarif, keine Nacht- und Feiertagszuschläge, befristete Verträge und Ausbeutung von PraktikantInnen sind nur einige Punkte, die die miesen Arbeitsbedingungen im Babylon beschreiben. Damit soll nun endlich Schluss sein. Die Belegschaft hat sich organisiert und kämpft zusammen mit der FAU für einen angemessenen Haustarifvertrag seit über einem halben Jahr. Aufgrund der Uneinsichtigkeit und Sturheit der Geschäftsleitung ist eine Verschärfung des Arbeitskampfes nicht mehr zu vermeiden.

Die FAU und die Betriebsgruppe der FAU im Kino Babylon Mitte rufen zu einem Boykott des Kinos auf. Wir dokumentieren an dieser Stelle den Boykottaufruf und fordern euch auf, den Kampf zur Beendung der prekären Arbeitsbedingungen aktiv zu unterstützen!

Offener Brief der FAU an die Linkspartei:
http://prekba.blogsport.de/2009/07/26/offener-brief-an-die-linkspartei/

 

Boykott gegen das Babylon Mitte!

Seit Mitte Juni wird im Kino Babylon Mitte ein Arbeitskampf geführt. Hintergrund ist, dass die Geschäftsleitung sich weigert, über einen Haustarifvertrag zu verhandeln, der von der Gewerkschaft FAU in enger Zusammenarbeit mit der Belegschaft entworfen wurde. Dieser Tarifvertrag fordert Löhne auf einem würdigen Niveau, Nacht- und Feiertagszuschläge, die sofortige Umwandlung aller befristeten in unbefristete Verträge, eine ordentliche Entlohnung von PraktikantInnen, kurzum: das sofortige Ende prekärer Verhältnisse im Babylon Mitte.
Aufgrund der fortdauernden Sturheit der Geschäftsleitung sieht sich nun die Gewerkschaft gezwungen, zu einem Mittel zu greifen, dass sie gerne vermieden hätte: Die FAU-Betriebsgruppe Babylon Mitte und die FAU Berlin appellieren an alle, das Kino Babylon Mitte solange zu meiden, bis die Geschäftsleitung ernsthafte Verhandlungen mit der Gewerkschaft aufgenommen hat. Die FAU macht damit von ihrem legitimen Recht Gebrauch, als Gewerkschaft zum Boykott aufzurufen. Boykottaufrufe stehen unter dem Schutz des Artikels 5 im Grundgesetz (Meinungsfreiheit) und sind vom Bundesarbeitsgericht als legitimes Arbeitskampfmittel anerkannt. Sie als zahlende Gäste des Babylon Mitte haben eine entscheidende Einflussmöglichkeit, um die Belegschaft des Babylon in ihrem Arbeitskampf zu unterstützen. Zeigen Sie sich solidarisch und bleiben Sie dem Babylon Mitte fern, solange die Geschäftsleitung nicht zu Verhandlungen bereit ist.
Teilen Sie ebenso Ihr Fernbleiben und die Gründe der Babylon-Geschäftsleitung mit. Ein Musterschreiben finden Sie hier: http://prekba.blogsport.de/images/Babylon_Boykott_Musterschreiben.rtf
Sobald im Babylon Mitte die eingeforderten Arbeitsbedingungen herrschen, können Sie wieder - und dann umso mehr - mit bestem Gewissen das Babylon Mitte besuchen.

Blog mit Hintergründen und aktuellen Informationen: http://prekba.blogsport.de

Pressemitteilung der FAU Berlin: http://www.fau.org/artikel/art_090713-131147 

Pressekontakt (Lars Röhm): Mobil: 01577 / 849 10 72, E-Mail: faub5@fau.org