1.Mai blieb nazifrei!
10.000 Menschen verhinderten am 1. Mai im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg mit Massenblockaden einen Aufmarsch von Neonazis. Zu den Protesten hatte „1. Mai Nazifrei!“ aufgerufen, ein breites Bündnis, dem neben FelS auch viele weitere antifaschistische und linksradikale Gruppen sowie Parteien und Gewerkschaften angehören. Unterstützt wurden die Blockaden von zahlreichen Abgeordneten, KünstlerInnen und Einzelpersonen. Die antifaschistischen Aktionen an dem Tag sorgten dafür, dass die Nazis schon nach wenigen Hundert Metern den Rückweg antreten mussten.
Die Blockaden gegen den Nazi-Aufmarsch waren also ein voller Erfolg. Er ist vor allem auf die Überzeugungskraft eines klaren Aktionskonsens, die frühzeitige Bekanntgabe von Blockadepunkten und die koordinierte Anreise zurückzuführen. Eine wichtige Voraussetzung war aber auch die richtige und notwendige Entscheidung, gemeinsam mit einem breiten und vielfältigen Bündnis gegen die Neonazis vorzugehen und uns in offenen Aktionstrainings auf den Tag vorzubereiten. Trotz der Einschüchterungsversuche der Polizei versuchten Tausende Menschen die Polizei-Absperrungen zu durchdringen. Durch die Breite des Bündnisses und die Vielfalt der TeilnehmerInnen haben wir den politischen Preis für eine Räumung der Nazi-Route auf eine Weise erhöht, die nur den Abbruch des Aufmarsch als vertretbare Lösung übrig ließ. Dennoch: Mit der Räumung von einzelnen Blockadepunkten zeigte die Berliner Einsatzleitung, dass ihr einiges daran lag, den Nazis den Weg frei zu machen. Die BlockiererInnen wurden an den Haaren gezerrt, geschlagen und mit schmerzhaften Griffen von der Straße geräumt. Auch auf dem Weg zu den Blockaden wurden mehrere Menschen verletzt, unter anderem durch Hundebisse.
"Es ist ein Skandal, dass die Berliner Polizei vermummte Beamten Wasserwerfer, Räumpanzer und scharfe Hunde gegen die Massenblockaden in Stellung gebracht hat. Es scheint, als wäre das Demonstrationsrecht für Nazis ein höheres Gut als die körperliche Unversehrtheit der Blockiererenden", kommentiert Jan Soost, Sprecher von FelS, das Vorgehen der Polizei. "Trotz der momentanen CDU/GdP-Kampagne gegen Wolfgang Thierse, ist die Lehre aus dem Aufstieg des Nationalsozialismus klar: Blockieren ist unser Recht."
Am diesjährigen 1. Mai zeigte sich erneut, dass das Problem nicht die DemonstrantInnen sind, sondern es ist die Polizei, die sich seit Jahren gegen die Einhaltung rechtsstaatlicher Standards wehrt und eine wirksame Kennzeichnung ablehnt. Bestes Beispiel ist der Tritt eines Polizisten am Kreuzberger Spreewaldplatz gegen den Kopf einer bereits am Boden liegenden Person. Doch alle Übergriffe und Einschüchterungsversuche fruchten nichts, wenn wir gemeinsam und entschlossen handeln. Wir möchten deshalb all denen danken, die mit uns den 1. Mai für die Nazis zum Scheitern gebracht haben. Zusammen haben wir es wahr gemacht: Der 1. Mai blieb nazifrei!
Leftvision: Die Proteste & Blockaden gegen den Naziaufmarsch
Youtube: Polizei-Fußtritt gegen Kopf am Spreewaldplatz
Süddeutsche: Blockade von Thierse hat parlamentarisches Nachspiel
Weitere Videos auf FelS-TV | Fotogalerie
Strategiekonferenz zu Massenblockaden Ende Mai in Jena
Spenden für die Aktivitäten gegen den Naziaufmarsch am 1. Mai in Berlin
Vobik e.V.
Konto-Nr.: 727 142 6008
Bankleitzahl: 100 900 00
Verwendungszweck: 1. Mai