Aktionsbericht: #globalNoise for refugees' demands!

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Die Krise ist überall!
Die Frankfurter Rundschau schrieb im Oktober, "Widerstand regt sich auf, und nicht nur im Süden Europas". Am 13. Oktober fand weltweit der globalNoise Day statt: auch in Berlin! 300 Menschen hatten sich an diesem sonnigen Samstag gegen 13 Uhr den Hermannplatz in Berlin-Neukölln angeeignet, um zusammenzukommen, sich auszutauschen, und gemeinsam laut zu protestieren. Es kamen Berliner Initiativen zu Wort, die sich mit der Wirtschaftskrise und ihren Auswirkungen im lokalen und internationalen Rahmen auseinandersetzen und bekämpfen. Eines wurde allen klar: in den aktuellen Verhältnissen können unsere Wünsche und Bedürfnisse nicht erfüllt werden.

GlobalNoise!
Die Verschärfung der Situation in Spanien thematisierte eine 15M Gruppe, die hier in Berlin leben; über das Problem der steigenden Mieten in Berlin und der Vertreibung aus der Innenstadt berichtet die Initiative Kotti&Co; das Spardiktat von der Troika aus EZB, EU-Kommission und IWF kritisierte energisch die interventionistische Linke und eine neue türkisch-kurdische Organisation beschrieb ihre neue Organisation und Widerstand. Am Ende der Redebeiträge wurde noch eine Solidaritätserklärung des Berliner globalNOISE Kreises an das Refugee Camp am Oranienplatz formuliert: es wurde angekündigt, dass sich globalNoise nicht nur abstrakt, sondern aktiv mit den kämpfenden refugee's solidarisieren will und sich der an dem gleichen Tag stattfindenen Refugee March Demonstration anschließen wird.

Anschließend fand eine Assamblea über die gegenwärtige lokale und internationale Situation und mögliche Gegenstrategien statt. Konkret
ging es um Krisen- und Austeritätspolitik, um Kämpfe um und gegen Hartz-IV und den Ausschluss von EU-Bürgerinnen davon, Mietenkämpfe in Berlin, Arbeitsmigration aus Südeuropa nach Deutschland, so wie um den historischen Kampf der Flüchtlingen vom Oranienplatz und die Verbindung dieses Kampfs mit Krisenpolitik. Nach dem Ende der Assamblea brach ein Demonstrationszug in Richtung Kreuzberg auf um gemeinsam mit der Lärmdemonstration von Kotti-&Co zum Oranienplatz zu laufen.

All Together Now!
Zusammen zogen etwa 800 bis 1000 Menschen zum Flüchtlingscamp am Oranienplatz, wo sich bereits mehrer Tausend Menschen für den Refugee March sammelten. Für ein Bleiberecht für Flüchtlinge und für die Abschaffung der Residenzpflicht machten sich etwa 6.000 Menschen zusammen in Richtung Mitte auf, um vor das Parlament zu ziehen und dem Anliegen der Refugee's, die 600km quer durch Deutschland marschiert sind, Nachdruck zu verleihen und sie in ihrem Kampf zu unterstützen.

GlobalNoise Day fand nicht nur in Berlin statt: auch in Tokio, London, Brüssel, Barcelona, Lissabon, Perth, Sao Paolo, Mexiko City und selbst in München (Respekt!) gab es vielfältige Aktionen.

  • Eine Übersichtkarte, in welchen Städten es Proteste gab, kann hier eingesehen werden