Streik bei Gate Gourmet

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Am Flughafen Düsseldorf sind die Beschäftigten von Gate Gourmet am 7. Oktober 2005 in den Streik getreten. Die Geschäftsführung ist bisher zu keinerlei Zugeständnissen bereit und hat einen bereits ausgehandelten Kompromiss widerrufen.

In Berlin und Frankfurt/Main finden am Samstag, den 17.Dezember, Solidaritätsaktionen statt. In Berlin um 14 Uhr (pünktlich!) am Flughafen Berlin-Schönefeld (am Ausgang des S-Bahnhofes Richtung Flughafen - Anfang des überdachten Fußgängerweges).

Am Flughafen Düsseldorf sind die Beschäftigten von Gate Gourmet am 7. Oktober 2005 in den Streik getreten. »Es hat einfach gereicht!« sagen sie. Gate Gourmet will die Arbeitszeit auf 40 Stunden pro Woche verlängern, den Jahresurlaub um 5 auf 25 Tage verkürzen und Zulagen streichen. Mit ihrem Streik wollen die ArbeiterInnen das verhindern und 4,5 Prozent mehr Lohn durchsetzen. Bei den belieferten Fluglinien (u.a. LTU, Deutsche BA, Air France, Iberia, Turkish Air-lines) hat der Streik zu einigen Beeinträchtigungen und auch Verspätungen geführt. Aber mit dem systematischen Einsatz von Streikbrechern aus anderen Standorten von Gate Gourmet und von Leihfirmen (Tertia in Krefeld und G+A in Duisburg) hält die Firma die Produktion einigermaßen aufrecht. Solange sie mit diesem Streikbruch durchkommen, glauben sie die Forderungen der ArbeiterInnen ignorieren zu können.

In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch (6. auf 7.12.05) wurde in einer Verhandlungsrunde in Düsseldorf ein Ergebnis erzielt, das den Streik beenden sollte. Am nächsten Tag am Streikzelt ist die Stimmung gespalten. Einige sagen, es sei ein gutes Ergebnis angesichts der harten Haltung von Gate Gourmet, anderen ist es zu wenig angesichts des Kampfes, den sie geführt, und der Stärke, die sie als kämpfende Gemeinschaft entwickelt haben. Mitglieder der verhandelnden Tarifkommission verweisen auf neue Regelungen zur Schichtverteilung und zur Einschränkung der Flexibilität, mit deren Hilfe gegen die Leistungsverdichtung vorgegangen werden könne. Andere der Streikenden wenden ein, angesichts der für eine Laufzeit von drei Jahren gemachten Zugeständnisse hätte es eine Beschäftigungsgarantie geben müssen - zumal Neueingestellte einen um 15 Prozent verringerten Lohn erhalten sollen.

Mittwoch Abend gabt es eine interne Streikversammlung, auf der über all diese Fragen diskutiert wird. Die Gewerkschaft beginnt danach mit der Urabstimmung, die bis Donnerstag laufen sollte. Dann kommt Mittwoch Abend das Überraschende: Gate Gourmet widerruft den Abschluß! "Nun erst recht", ist die Stimmung am Tor.

Der Streik geht weiter!